Das Buch von Esther Maria Magnis war in den 2010er Jahren das erfrischendste, klarste spirituelle Buch in deutscher Sprache. Wortgewaltig und amüsant zugleich. Fromm und ohne Hindernis. Jede Frage wird durchlebt, gestellt, beantwortet. Am Ende des Weges steht der Herr.
Die Ordnung der Welt war aufgehoben. Die neue, von Gott gegeben, hatte eine Hierarchie, in der der Krebs ganz unten war. […] Eine Hierarchie war das, in der unsere Wünsche und unser Wille ganz klar da waren, ganz klar zählten, aber wir hielten sie auf einmal nicht mehr so hoch. Wir waren Könige in diesen Zeiten des Glücks […]. Nackte Könige, die ihre Reiche verloren hatten, und kein plauderndes Wort drang mehr an unser Ohr, niemand, der uns die neue Ordnung erklärte, aber wir glaubten ihr. Weil sie zu den Wahrheiten dieser Welt gehört. „Nur noch Gott“, schrieb ich in mein Tagebuch.
– E.M. Magnis, Gott braucht dich nicht, 2012, S. 235
Und mit dieser Einsicht endete mein Alleingang im Glauben. Denn ich verstand, dass mein Spatzenhirn nicht ausreichte, um Gott ganz neu und klar und rein zu denken und eine vollkommen saubere neue Glaubensweise zu entwickeln. Ich konnte mich nicht zur Tabula rasa machen, auf der Gott neu gedacht wurde.
– E.M. Magnis, Gott braucht dich nicht, 2012, S. 203
Und in seinem Blick war die Hölle, und darin lag: “Es gibt keinen Gott. Es ist alles verloren.” Es war das Schrecklichste, was ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Ich griff nach seinem Arm und sagte: “Johannes, du must jetzt beten”, und zog ihn auf die Knie […].
– E.M. Magnis, Gott braucht dich nicht, 2012, S. 227