Neben den fränkischen Protestanten Hans Scholl und Sophie Scholl ist Christoph Probst der katholische Part der Weißen Rose. Er ist erst im Gefängnis getauft worden. Davon zeugt der wunderschöne Brief an seine Mutter, geschrieben kurz vor der Hinrichtung:
Liebstes Mütterchen
– zitiert in: Ein österlicher Sieg
Ich danke Dir, daß Du mir das Leben gegeben hast, wenn ich es recht überblicke so war es ein einziger Weg zu Gott. Da ich ihn aber nichtweit gehen konnte, springe ich über das letzte Stück hinweg. Mein einziger Kummer ist, daß ich Euch Schmerz bereiten muß.
Trauert nicht zu sehr um mich, das würde
mir in der Ewigkeit Schmerz bereiten. Aber
jetzt bin ich ja imHimmel u. kann Euch dort einen herrlichen Empfang bereiten.
Eben erfahre ich, daß ich nur noch eine
Stunde Zeit habe. Ich werde jetzt die heilige
Taufe u. die heiligeKommunion empfangen.
Wenn ich keinen Briefmehrschreiben kann,
grüße alle Lieben von mir. A. H. L. H. Sag
ihnen, daß mein Sterben leicht u. freudig war.
Ich denke an meine herrlichen Kinderjahre, an meine herrlichen Ehejahre. Durch alles
mir schimmert Dein liebes Angesicht. Wie
sorgsam u. liebreich warst Du. Laß Dir Deine Lebensfreude nicht nehmen. Werde nicht krank. Wandere Deinen Weg zu Gott weiter.
Immer und ewig Dein Christel,
Dein Sohn,
Dein Lieber
Mutter liebste Mutter
Thomas Mertz hat der lichtvollen Gestalt eine Biographie gewidmet.
Im Übrigen ist Christoph Probst auch ins Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen worden, als Blutzeuge für seinen christlichen Glauben.