Arne Molfenter und Rüdiger Strempel: Über die weiße Linie. Wie ein Priester über 6.000 Menschen vor der Gestapo rettete. DuMont 2016

The Scarlet and the Black, oder auf deutsch Im Wendekreis des Kreuzes ist der leichte und amüsante Film über den irischen Prälaten O’Flaherty, der in Rom der Gestapo ein Katz-und-Maus-Spiel lieferte. (Der Film ist natürlich in der ad-fontes-Filmliste!)

Die Geschichte wird im Buch Über die weiße Linie neu aufgerollt. Das Buch ist ein „Sachbuch-Thriller“ (sagt jedenfalls Josef Bordat).

Der Pater rettete „in Rom mehr als 6.000 Menschen aus 25 Nationen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten“ (schreibt der Spiegel). „Unter ihnen waren viele Juden. Einige versteckte er im Vatikan, andere in Privathäusern. Man sprach bald von der ‚Römischen Fluchtlinie‘. Kein Einzelner hat im Zweiten Weltkrieg mehr alliierten Soldaten das Leben gerettet als O’Flaherty. Rasch begann zwischen ihm und seinem Gegenspieler Kappler eine mörderische Jagd.

Nachdem Italien am 8. September 1943 kapituliert hatte, überließen die italienischen Wachen in den Lagern rund 50.000 alliierte Kriegsgefangene sich selbst. Tausende von ihnen konnten plötzlich ungehindert nach Rom fliehen und suchten dort Schutz und Hilfe.

Jeden Abend stand nun ein hochgewachsener Priester auf den Stufen des Petersdoms: O’Flaherty war sofort zu erkennen mit seinem wilden, lockigen Haaren und einer Größe von knapp 1,90 Meter. Auf den ersten Blick schien es, als ob er in sein Gebetsbuch vertieft sei. Tatsächlich wartete er darauf, dass ihn Hilfesuchende ansprachen. War dies geschehen, führte der Ire sie mit schnellen Schritten zu seinem Wohnort. Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass der Priester, der von den deutschen Besatzern verfolgt wurde, im Priesterseminar ‚Collegium Teutonicum‘ – dem Deutschen Kolleg, sein Zimmer hatte und dort die ersten Flüchtlinge unterbrachte.“