Bergengruen war ein wichtiger Nachkriegszeit-Bewältiger im kranken Deutschland. Ein Deuter der Geschichte aus dem Wort Gottes heraus. Ein gläubiger Minnesänger für sein trostbedürftiges Land.
Ich hatte dies Land in mein Herz genommen
Ich habe ihm Boten um Boten gesandt.
In tausend Gestalten bin ich gekommen.
Ihr aber habt mich in keiner erkannt.
Der Starost ist die Geschichte eines verlorenen Sohns, der wiedergefunden werden muss.
Zusammen mit Edzard Schaper und mit Ernst Wiechert gehört Werner Bergengruen in ein ostpreußisch-deutsch-baltisches Dreigestirn einer traurig-nostalgischen Romantik. Die abgeklärte Freudlosigkeit erschwert die Liebe zu Bergengruen, ohne ihm eine Spur seiner Bedeutung zu nehmen.
Bergengruen war ein Freund des anderen katholischen Geschichtsinterpreten, Reinhold Schneider (Werner Bergengruen – Reinhold Schneider. Briefwechsel, Herder 1966).