Im französischen Original: Dialogues des Carmélites.
Unter den großen Werken katholischer Literatur verdient das Werk den ersten Platz auf dem Podium der schlechtmöglichsten Titelübersetzungen. Eigentlich ist nichts anderes denkbar als „Dialog der Karmelitinnen“, wie im französischen Original. Irgendwelche Kommunikationsstrategen haben das Simpelste beiseite geschoben und dem armen Bernanos seine Leser beraubt, die im Deutschen das Buch nicht finden. Scharfe Konkurrenz auf diesem Podium übrigens mit Lubacs „Catholicisme“.
Bernanos hat bei Gertrud von Le Fort das Thema der Karmelitinnen von Compiègne entdeckt und dem Stoff erst zu Weltruhm verholfen. Es geht um die jüngste Nonne des Klosters, die in den Wirren der Revolution in Schockstarre verfällt und dann flieht, und die in einem mystischen Erwachen ihren Weg zurück ins Kloster findet.
Mit Bernanos erforscht man hier die geistigen Wurzeln des Martyriums.