• Georges Bernanos: Der Betrug. Johannesverlag 2012

    L’imposture ist ein getreulicher Bernanos-Roman: unter seiner Feder schreitet man durch die dunklen Abgründe der Seelen von Priestern und Gläubigen, die der Autor besser kennt als irgendjemand sich selbst kennen könnte. Die Gnade Gottes ist der einzige Weg hinaus aus der Sackgasse menschlicher Finsternis. Bernanos hat in Frankreich nicht umsonst den Status einer Art Laien-Kirchenvaters…

  • Georges Bernanos: Unter der Sonne Satans. Johannes 2015

    Der Priester aus der „Sonne Satans“ ist neben dem Landpfarrer aus Bernanos „Tagebuch eines Landpfarrers“ die nächste zerbrechliche Priestergestalt im Werk des großen Franzosen. Berühmt geworden ist er, bis heute, durch Gérard Depardieu, der ihn im Film von Pialat sein Gesicht geliehen hat (und den Film gibt es hier, zumindest auf französisch). Für deutsche Ohren…

  • Georges Bernanos: Die begnadete Angst. Herder 1959

    Im französischen Original: Dialogues des Carmélites. Unter den großen Werken katholischer Literatur verdient das Werk den ersten Platz auf dem Podium der schlechtmöglichsten Titelübersetzungen. Eigentlich ist nichts anderes denkbar als „Dialog der Karmelitinnen“, wie im französischen Original. Irgendwelche Kommunikationsstrategen haben das Simpelste beiseite geschoben und dem armen Bernanos seine Leser beraubt, die im Deutschen das…

  • Georges Bernanos: Tagebuch eines Landpfarrers. Johannes Verl. 2013

    Bernanos war in Frankreich der Erforscher der Heiligkeit, doch nicht einer lustig-leichten Gottverliebtheit – sondern der Heiligkeit, in der die Gnade über das dunkle Drama des Lebens siegt, gewiss aber mühsam. Der Landpfarrer aus dem berühmten „Tagebuch“ ist so ein Heiliger der Dunkelheit: hilflos und unverstanden (nicht zuletzt von sich selbst) steht er in seiner…

  • Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne. Anaconda 2007

    Wo es Licht gibt, gibt es Schatten. So muss es auch eine Teufelsliteratur geben. Manche davon ist fromm – jedenfalls hoffnungserfüllt, wie Gotthelfs „Spinne“ oder wie die fröhliche Aachener Teufelssage, auch wenn nie so recht feststeht, ob es Menschenlist oder Gottvertrauen ist, das den Teufel besiegt. Manches ist gleich völlig in Dunkelheit umhüllt und der…

  • Gertrud von Le Fort: Die Letzte am Schafott und andere Erzählungen. 1980

    „Die letzte am Schafott“ ist eine Ordensschwester, eine Karmelitin des Karmels von Compiègne, die als letzte den Gang zur Guillotine auf sich nimmt. Gertrud von Le Fort hat diese Geschichte der französischen Revolution ausgegraben und ihr Leben eingehaucht. Damit hat sie die bewegende Anekdote der französischen Märtyrer der Vergessenheit entrissen und ihre spätere Berühmtheit vorbereitet,…

  • Henri de Lubac: Glauben aus der Liebe. Johannes 1992

    französisches Original: Catholicisme. Les aspects sociaux du dogme, 1938 Auf dem Podium der Meisterschaft der schlechtübersetztesten Buchtitel verdient „Glauben aus der Liebe“ mindestens Platz 2. Das Buch hätte natürlich einfach „Katholizismus“ heißen müssen, wie das französische Original. (Platz 1 hält unbescholten Bernanos „Dialog der Karmelitinnen“, dessen offizieller deutscher Titel nicht zitiert werden braucht.) Catholicisme ist…


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