Schlagwort: Mensch
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Romano Guardini: Vom Sinn der Schwermut. topos 2024
Romano Guardini nimmt sich mit dem kleinen Büchlein Vom Sinn der Schwermut einem Gemütszustand an, von dem auch der Christ zuweilen nicht verschont bleibt – ja, der manchen menschlichen Naturellen zutiefst wesenseigen ist – und deutet ihn geistig aus.
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Dietrich von Hildebrand: Über den Tod. EOS 1980
Das Büchlein Über den Tod stammt aus Dietrich von Hildebrands Nachlass, posthum veröffentlicht: eine sachliche philosophisch-theologische Annäherung an das Mysterium, das jeden Menschen beschäftigt. Und mit wachsender Kenntnis des Todes und des christlichen Todes wächst die Zuversicht und die Hoffnung. Schmerzvoll ist er jedoch immer: Wie stehen die zwei Aspekte existentiell zueinander: auf der einen…
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Jacques Loew: Der verborgene Schatz. Fabeln und Parabeln. Herder 1981
Jacques Loew war nicht nur ein berühmter Arbeiterpriester und ein großer Geistlicher, sondern auch noch ein bildreicher Prediger. Davon zeugt das Parabel-Büchlein mit etlichen Bildern, die die alten Wahr- und Weisheiten ins Konkrete übersetzen. Zum Leiden: Wenn man sich über den Rand eines tiefen Brunnens beugt, kann man etwas Eindrucksvolles erleben: auf der schwarzen, ruhigen…
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John Bunyan: Pilgerreise zur seligen Ewigkeit. Jazzybee 2022
John Bunyans Pilgerreise ist für baptistische Christen ungefähr das, was für Katholiken die Imitatio Christi von Thomas von Kempen ist: eine unerschöpfliche Schatztruhe kluger, ausgewogener Frömmigkeit, die zu Christus und zur heiligen Schrift hinzieht. Bunyan hat zunächst – wir sind im 17. Jahrhundert – den Beruf mit dem klangvollen Namen Kesselflicker ausgeübt, wie sein Vater.…
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Franz Werfel: Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman. Hofenberg 2016
Franz Werfels kurios psychedelischer Roman, eine Reise ins Universum und zugleich ins Innere des Menschen. Mehr von Werfel gibt es hier. Ein alter Spruch sagt: Veritas vincit. „Die Wahrheit siegt.“ In diesem Spruch steckt eine protestantisch idealistische Überschätzung der irdischen Verwirklichung. Gewiß, am Ende aller Menschheitstage wird die Wahrheit gesiegt haben. Bis dahin aber geschieht…
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Franz von Sales: Philothea. Anleitung zum frommen Leben. Be+Be-Verlag 2022
Die „Philothea“ ist ein Klassiker der spirituellen Literatur – und das völlig zu Recht! Durch diesen Ratgeber spricht die Lebenserfahrung und die tiefe Kenntnis der menschlichen Seele eines erfahrenen Seelenführers und Heiligen. Im Hinblick auf Fragestellungen aus nahezu allen Bereichen des geistlichen Lebens wird man hier fündig und erhält u.a. eine Einführung in Gebet und…
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Johannes vom Kreuz: Die Dunkle Nacht. Herder 1995
Man könnte meinen, die Dunkle Nacht der Seele sei im Grunde nur zwei Kategorien von Menschen zugänglich: zum einen erprobten Mystikern mit Affinität zu spanischer Poesie, zum andern sanften, blumengeschmückten Esoterikern, die fromme Liebeslyrik lieben. Juan de la Cruz‘ Gedicht, von dem der Titel sich ableitet, bleibt doch ein sehr eigenes, thematisiert aber nichts anderes…
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Henry Cloud und John Townsend: Nein sagen ohne Schuldgefühle. Gesunde Grenzen setzen. SCM Hänssler 1998
Psychologische Ratgeber als Gattung von christlicher Literatur auf ad-fontes? Dieser hier ist lesenswert, zumal er wunderbar psychologische Fachkenntnis mit einer biblisch fundierten Welt- und Menschensicht verbindet. Außerdem widmet er sich einem Themenbereich, der vielleicht in christlichen Kreisen sonst eher vernachlässigt wird: Dem Setzen von gesunden Grenzen in allen Bereichen des menschlichen Lebens.
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Manfred Lütz: Gott. Eine kleine Geschichte des Größten. Droemer 2019
Manfred Lütz hat sich mit dem Kirchen-Psychogramm Der blockierte Riese. Psycho-Analyse der katholischen Kirche in die Köpfe der deutschen Kirchenleute geschrieben. Sein Büchlein Gott ist eine Art Apologetik unter dem Satz „Gott sei Dank, Gott existiert nicht – wenn aber, was Gott verhüten möge, Gott doch existiert?“ Das Buch kann man auch Leuten schenken, die…
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Sören Kierkegaard: Die Krankheit zum Tode · Furcht und Zittern · Die Wiederholung · Der Begriff der Angst. dtv 2005
Es war einmal ein Mann, der hatte als Kind jene schöne Geschichte gehört, wie Gott Abraham versuchte… So eröffnet Kierkegaard – in Furcht und Zittern – die vier Variationen des Isaakopfers, mit dem blind-gehorsamen Abraham, mit dem zweifelnden und dem fanatischen, mit dem apathischen und mit dem rebellierenden Isaak. Eine geniale Erschließung des Bibeltexts. Zu…
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Hildegard von Bingen: Im Feuer der Taube. Pattloch 1997
Seit 2012 ist Hildegard Kirchenlehrerin. Sicher sind ihre Briefe nicht ihre erstes Lehrstück, doch sie tragen über fast 1.000 Jahre, die uns von ihr trennen, die leuchtend klaren Worte der Äbtissin zu uns, die dereinst mitten im göttlichen Licht stand, in dem sich ihr die Welt erschloss. Ihr Rat ist unermesslich klar und einfach, getragen…
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Henri Nouwen: Du bist der geliebte Mensch. Herder 1993
Nouwen war der feinfühlige Kenner der menschlichen Psyche unter der Wirkung von Gottes Gnade. Selbst ganz zerbrechlich ist er vielen zum Trost in der Zerbrochenheit geworden, von der aus Gott sich finden lässt. Die wesentliche geistliche Aufgabe der Geliebten Kinder Gottes besteht darin, ihre Gebrochenheit aus dem Schatten des Fluches zu entfernen und sie ins…
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Fjodor Dostojewskij: Die Brüder Karamasow. Fischer 2021
Dostojewskijs Roman ist ein Universum der menschlichen Kontraste, in dem Atheismus und Heiligkeit, Liebe und Hass, Tugend und Verworrenheit gerade nebeneinander stehen. Dabei ist der ganze Roman ist eine große „christliche Apologetik“ (Sergej Pauli). Hier hat Dostojewskij seine berühmte Erzählung vom Großinquisitor eingebaut. Eine wichtige Rolle trägt der alte Starez in dem Kloster, in das…
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Georges Bernanos: Der Betrug. Johannesverlag 2012
L’imposture ist ein getreulicher Bernanos-Roman: unter seiner Feder schreitet man durch die dunklen Abgründe der Seelen von Priestern und Gläubigen, die der Autor besser kennt als irgendjemand sich selbst kennen könnte. Die Gnade Gottes ist der einzige Weg hinaus aus der Sackgasse menschlicher Finsternis. Bernanos hat in Frankreich nicht umsonst den Status einer Art Laien-Kirchenvaters…
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Bruder Longinus Beha: Ab morgen Mönch. Ein Afghanistansoldat geht ins Kloster. Beuroner Kunstverlag 2015
Frank Beha, Jahrgang 1980, entscheidet sich mit 25 Jahren dazu, Mönch zu werden und tritt den Benediktinern im Kloster Beuron bei, wo er seitdem nach alter Mönchsvater-Regel betet und arbeitet. Wie es dazu kam, schildert Beha, der jetzt Bruder Longinus heißt, ausführlich in seiner Biografie, die er im Alter von 29 Jahren, nach vier Jahren…
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Ignatius von Loyola: Die Exerzitien. Johannes Verlag 2010
Die „Exerzitien“ soll man natürlich nicht lesen sondern machen, das stimmt. Wenn man sich zu den großen Exerzitien (40 Tage) oder den kleinen (1 Woche) nicht durchringen kann, mag ein Blick in Ignatius Werk vorläufige Abhilfe schaffen. Den vollen Text gibt es auf deutsch hier oder hier. Mehr von Ignatius, auf ad-fontes.org, hier. Die Exerzitien…
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Gertrud von Le Fort: Die ewige Frau. Die Frau in der Zeit. Die zeitlose Frau. DTV 1965
Die große deutsche Konvertitin des 20. Jahrhunderts, berühmt vor allem für ihr „Schweißtuch der Veronika“, den kenntnisreichen Konversionsroman, hat sich in der „Ewigen Frau“ daran gewagt, die Komplementarität von Mann und Frau aus Natur und Christentum zu begründen. Unmögliches Unterfangen. So unmöglich, das das Buch, das zuerst 1934 erschien, heute weitestgehend in Vergessenheit geraten ist.…
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Emerich Coreth: Was ist der Mensch? Grundzüge einer philosophischen Anthropologie. Tyrolia 1986
Emerich Coreth war Jesuit, Theologe und Philosoph, Neothomist. Was ist der Mensch? ist seine philosophische Anthropologie (also die Wissenschaft vom menschlichen Wesen), die er verspricht „einigermaßen lesbar und verständlich zu schreiben“. Das muss er, sonst verliert er in dem Projekt der „transzendental-phänomenologische Erörterung einer philosophischen Anthropologie“ (Brechtken) seine Leser, und es sei ihm, sagt der…
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Romano Guardini: Welt und Person. Grünewald 2018
Weitere Schriften von Romano Guardini gibt es hier. Das Mittelalter hatte Kultur höchsten Ranges. Es strebte nach Erkenntnis und baute in seinen Summen eine hohe Welt der Einsicht auf. Es schuf mächtige Werke, vollbrachte kühne Taten und gestaltete Ordnungen des menschlichen Zusammenlebens von letzter Gültigkeit. Das alles geschah aber in einer Haltung, die, wenn sie…
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Romano Guardini: Die Annahme seiner selbst. Den Menschen erkennt nur, wer von Gott weiß. Topos 2008
Die uralte Frage nach dem eigenen Selbst und der eigenen Identität ist eines der Grundprobleme des heutigen Menschen. Wer bin sie? Warum bin ich gerade sie? Warum bin ich so, wie ich bin? Romano Guardini bietet eine Auseinandersetzung und Antwort zu diesem Thema an. Die Frage „Warum ist das alles so?“ lässt sich aus der…
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C. S. Lewis: Die vier Arten der Liebe. Fontis 2021
Oder einfach, auf englisch: The Four Loves, Die vier Lieben. Es geht um: storge, Zuneignung.philia – Freundschafteros – Romantikagape – bedingungslose Liebe Lewis geniale Liebeskunde. Bedingungslos zu empfehlen. Den vollständigen englischen Text gibt es hier online. Mehr von Lewis: hier.
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Jacques Philippe: Suche den Frieden und jage ihm nach. Kleine Abhandlung über den Frieden des Herzens. parvis 1996
Pater Jacques Philippes Ratgeber gibt dem Leser gedankliche Orientierung im Hinblick auf Herausforderungen und Probleme im geistlichen Leben und Alltag. Sein Ansatz, wie der Titel besagt, kreist um ein ständiges Bemühen um die Bewahrung eines inneren Friedens in allen Situationen. Warum dies erstrebenswert ist, wie das gelingen kann und was dies erschwert, erklärt der Autor…
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Peter Seewald: Jesus Christus. Die Biografie. Knaur 2009
In seiner 2009 erschienenen Jesus-Biografie verbindet der Journalist Peter Seewald seine persönliche Spurensuche im Heiligen Land in der Form eines Reiseberichts mit historischen, archäologischen und theologischen Hintergrundinformationen in dem Versuch, ein Porträt von Jesus Christus nachzuzeichnen, das ihn in seiner Bedeutung und Wirkung für gläubige wie nicht-gläubige Leser verständlich werden lässt. Bereits im Vorwort bekennt…
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Romano Guardini: Das Ende der Neuzeit / Die Macht. Grünewald Schöningh 2022
Das Büchlein ist eins von Guardinis faszinierendsten Werken. Es ist keine apokalyptische Schrift, sondern eine Gegenwartsanalyse: nach dem Mittelalter war die Neuzeit das Zeitalter des „genialen“ Menschen. Diese Zeit ist im Schwinden und der Eintritt in die Moderne oder Postmoderne ist das eigentliche Ende, das Guardini hier beschreibt. Klügste Analyse von Mensch, Volk und Seele.…