Der Priester aus der „Sonne Satans“ ist neben dem Landpfarrer aus Bernanos „Tagebuch eines Landpfarrers“ die nächste zerbrechliche Priestergestalt im Werk des großen Franzosen. Berühmt geworden ist er, bis heute, durch Gérard Depardieu, der ihn im Film von Pialat sein Gesicht geliehen hat. (Den Film gibt es hier, zumindest auf französisch.)
Für deutsche Ohren klingt der Buchtitel hart, denn über den Teufel spricht man nicht, schon gar nicht unter diesem Namen. Bei Bernanos wird der Widersacher fast vertraut, so nah kommt her. Das Ringen um die Gnade ist das tägliche Geschäft, die Macht der Dunkelheit ist real, genauso real aber (doch wie zerbrechlich) die Kraft des Lichts. Hier kämpft kein Erzengel auf Gottes Seite, sondern ein grobschlächtiger, ungeschickter Neupriester. Gottes Licht in zerbrechlichen Gefäßen.