Die Zwölfapostellehre ist eines der frühesten Dokumente der Christenheit, eine Kirchenordnung aus dem 1. Jahrhundert. Sie ist ein spirituelles Zeugnis von höchster Kraft, dessen mächtige Worte mit Nachdruck bis zu uns hinüberhallen.
Zwei Wege gibt es, einen zum Leben und einen zum Tode; der Unterschied zwischen den beiden Wegen aber ist groß.
Der Weg des Lebens nun ist dieser: „erstens du sollst deinen Gott lieben, der dich erschaffen hat, zweitens deinen Nächsten wie dich selbst“; „alles aber, von dem du willst, daß man es dir nicht tue, das tue auch du keinem anderen.
– Didache, Kap. 1
Zugleich ist sie das erste christliche Dokument, dass die Messe als Messopfer deutet, indem sie in der Darbringung des Leibes Christi das Opfer erblickt, von dem Malachias spricht:
Am Tage des Herrn versammelt euch, brechet das Brot und saget Dank, nachdem ihr zuvor eure Sünden bekannt habet, damit euer Opfer rein sei. Jeder aber, der mit seinem Freunde einen Streit hat, soll sich nicht bei euch einfinden, bis sie versöhnt sind, damit euer Opfer nicht entweiht werde. Denn so lautet der Ausspruch des Herrn: „An jedem Ort und zu jeder Zeit soll man mir darbringen ein reines Opfer, weil ich ein großer König bin, spricht der Herr, und mein Name wunderbar ist bei den Völkern“ [Mal 1].
– Didache, Kap. 14