Autor: Johannes Moussong
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C. S. Lewis: Dienstanweisung für einen Unterteufel. Herder 2015
Grandios, überwältigend und unübertroffen kenntnisreich im Irrgarten der Befangenheit und Freiheit des Menschen zwischen Gottes Gnade und den Einflüsterungen der Dämonen. Es spricht: der Teufel. (Er schreibt seinem in den Verführungskünsten der Dunkelheit wenig begabten Neffen.) Gib ihm vielmehr die großartige, allgemeine Auffassung, er wisse alles, und alles, was er im zufälligen Gespräch oder durch…
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Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers. Die vollständige Ausgabe. Herder 2000
… und das Gebet wirkte mächtig. Es wirkt mächtig und verwandelt den fröhlichen russischen Pilger, der mit Leichtigkeit, fast mit Kopflosigkeit das Gebet sucht und findet – nicht irgendein Gebet, sondern das von Jesus geforderte: betet ohne Unterlass. Das alte Büchlein ist ein langer Kommentar zum Schriftwort. In der russischen Mystik liegt etwas Hingegeben-Mutwilliges. Man…
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Henri Nouwen: Du bist der geliebte Mensch. Herder 1993
Nouwen war der feinfühlige Kenner der menschlichen Psyche unter der Wirkung von Gottes Gnade. Selbst ganz zerbrechlich ist er vielen zum Trost in der Zerbrochenheit geworden, von der aus Gott sich finden lässt. Die wesentliche geistliche Aufgabe der Geliebten Kinder Gottes besteht darin, ihre Gebrochenheit aus dem Schatten des Fluches zu entfernen und sie ins…
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C. S. Lewis: Pardon, ich bin Christ. Fontis 2016
Mit „Christentum schlechthin“, oder wie es in den neueren Übersetzungen genannt wird „Pardon, ich bin Christ“, hat C.S. Lewis ein Standardwerk moderner christlicher Anthropologie vorgelegt. In einer längeren Reihe an Radioansprachen richtete sich der Autor während des Zweiten Weltkriegs an die britische Öffentlichkeit. In einer Zeit großer Verzweiflung versuchte sich Lewis jeden Mittwoch von 19:45…
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Alexander Men: Der Menschensohn. Herder 2006
Wenn ein Thema nie erschöpft wird, so ist es der Herr, Jesus Christus, der Sohn Gottes. Jede Generation muss ihn neu erarbeiten, den Retter und Herrn. Guardinis „Der Herr“ sticht unter den Jesus-Biografien hervor, zusammen mit Josef Ratzingers drei klugen Jesus-Büchern. Alexander Men war russisch-orthodoxer Priester und bietet katholischen Lesern einen anderen Blick, vielleicht einen…
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Edzard Schaper: Die sterbende Kirche. Fischer 1953
Schapers Leben ist eine Grenzbiographie aus Kriegszeiten, irgendwo im Ungewissen zwischen Estland, Deutschland, Russland und der Schweiz. Auf diesem Stamm ist sein Katholizismus gewachsen. Linsmayer schreibt: „Wie sein baltisches Ambiente nicht nationalistische Tendenzen, sondern besonders bedrohte Räume und Menschen evoziert, ist auch sein Christentum, mit dem Schaper sich wie Bergengruen oder Reinhold Schneider zur katholischen…
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Reinhold Schneider: Macht und Gnade. Gestalten, Bilder und Werte in der Weltgeschichte. Suhrkamp 1977
Nur ein Wort aus den Biographien Reinhold Schneiders, über Papst Gregor: Gregor glühte für England seit seiner berühmten Begegnung mit englischen Sklaven auf dem Forum zu Rom; er ertrug den Gedanken nicht, daß Menschen von so edler Gestalt vom Heile ausgeschlossen blieben und – da sie ihre Bestimmung nicht kannten und ihre Seelen noch nicht…
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Georges Bernanos: Unter der Sonne Satans. Johannes 2015
Der Priester aus der „Sonne Satans“ ist neben dem Landpfarrer aus Bernanos „Tagebuch eines Landpfarrers“ die nächste zerbrechliche Priestergestalt im Werk des großen Franzosen. Berühmt geworden ist er, bis heute, durch Gérard Depardieu, der ihn im Film von Pialat sein Gesicht geliehen hat. (Den Film gibt es hier, zumindest auf französisch.) Für deutsche Ohren klingt…
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Georges Bernanos: Die begnadete Angst. Herder 1959
Im französischen Original: Dialogues des Carmélites. Unter den großen Werken katholischer Literatur verdient das Werk den ersten Platz auf dem Podium der schlechtmöglichsten Titelübersetzungen. Eigentlich ist nichts anderes denkbar als „Dialog der Karmelitinnen“, wie im französischen Original. Irgendwelche Kommunikationsstrategen haben das Simpelste beiseite geschoben und dem armen Bernanos seine Leser beraubt, die im Deutschen das…
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Reinhold Schneider: Verhüllter Tag. Hegner 1954
Nur ein Wort aus der Autobiographie des großen Gottsuchers in der deutschen Geschichte, sein eigenes Wort zu seiner Bekehrung. Gewaltig. Aber ich schlug an einem Weihnachtsabend in Potsdam die Heilige Schrift auf […] und floh nach wenigen Kapiteln auf die kalte dunkle Straße. Denn es war ja klar: unter diesem Anspruch der Wahrheit kehrt sich…
