Henri Nouwen: Ich hörte auf die Stille. Sieben Monate im Kloster. Herder 2012

Von Henri Nouwen gibt es bereits einiges. Hier nun sein Kloster-Klassiker.

In der Einsamkeit erkennt Nouwen einen „Schimmer der Güte Gottes“. Es geht viel um die Gespräche mit seinem geistlichen Begleiter. Auch der studierte Theologe brauchte die Begleitung.

Aus den Tagebuchnotizen der Zeit im amerikanischen Trappistenkloster schrieb er dieses Buch.

Warum bin ich überhaupt ins Kloster gegangen? Weil ich ein inneres Müssen verspürte, auf das ich eine positive Antwort erhalten habe. Warum bin ich dort so lange geblieben? Weil ich wusste, dass ich am rechten Platz war, und weil mir niemand etwas anderes aufgetragen hat. Warum bin ich dort gewesen? Noch weiß ich es nicht ganz genau. Wahrscheinlich werde ich das vor Ablauf meines ganzen Lebens niemals genau wissen. Dennoch kann ich sagen, dass ich eine überaus kostbare Erinnerung daran bewahrt habe, die sich in allem, was ich tue oder zu tun gedenke, ständig weiter entfaltet. Es ist für mich unmöglich, künftig zu leben, ohne mich an den Schimmer der Güte Gottes zu erinnern, der mir in meiner Einsamkeit aufgegangen ist; an den Lichtstrahl, der in meine Dunkelheit gedrungen ist; an die zarte Stimme, die in mein Schweigen hinein gesprochen hat; an die sanfte Brise, die mich in meinen stillsten Stunden angerührt hat.

– Henri Nouwen: Ich hörte auf die Stille. Herder 2012