Gregor Baumhof: Ein Lied vom Seufzen der ganzen Schöpfung. Die O-Antiphonen der römischen Adventsliturgie. Friedrich Pustet 2023

In der Adventszeit, vom 17. bis 23. Dezember, wenn sich die Erwartung auf Weihnachten hin verdichtet, singt die Kirche die so genannten O-Antiphonen. In sieben verschiedenen Anrufungen wird Christus besungen, ja herbeigesehnt. Die O-Antiphonen sind vermutlich bereits im 6. Jahrhundert in Mailand entstanden und seit dem 8. Jahrhundert in unserem Gebiet bekannt. Sie entstammen alttestamentarischen Bibelworten, Messiasverheißungen, die sich in Christus erfüllen. Der Benediktinermönch und Gregorianik-Experte Gregor Baumhof geht auf jede einzelne dieser Anrufungen ein, untersucht ihre Herkunft aus dem Alten Testament, deutet sie auf Christus hin und gibt zudem Impulse für die persönliche Betrachtung. Der Musik wird natürlich ein eigenes Kapitel gewidmet und auch andere künstlerische Dimensionen (Malerei und Kirchenfenster) finden Berücksichtigung. Besonders faszinierend: Die kosmische Ausdeutung, die den Autor zu dem Schluss kommen lässt, dass in den O-Antiphonen die ganze Schöpfung nach dem Erlöser ruft.

Ein informatives und zugleich spirituelles Buch für die letzten Tage des Advents.

Für die andere große liturgische Zeit, die Fasten- und Osterzeit, sei Joseph Ratzingers „Der österliche Mensch“ empfohlen.