Jahr: 2024
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Robert Barron: Catholicism. A Journey to the Heart of the Faith, 2014
Dass der US-amerikanische Bischof Robert Barron immer noch nicht auf Deutsch übersetzt wird, ist im Grunde nicht nachvollziehbar und sagt einiges über das katholische Publikationswesen in Deutschland. Der Bischof ist mit seinem Word-on-Fire-Podcast auch im deutschen Sprachraum der meistgehörte katholische Podcaster – vor allem deshalb, weil es fast keine Alternativen gibt. Wer sucht, findet in…
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Sulpicius Severus: Sankt Martin. Seine Geschichte, geschrieben von einem Augenzeugen. Communio Sanctorum 2018
Die Hagiografie von Sulpicius ist das wichtigste Dokument über den heiligen Martin von Tours, den Missionar Frankreichs, Mönch und Thaumaturg zugleich. Online ist die Erzählung hier zu finden.
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Martin Ramm: Oremus. Katholisches Gebetbuch, Verlag St. Petrus 2020
Aus der Petrusbruderschaft kommt dieses hervorragende Gebetbüchlein, das in jede Tasche passt. Es eignet sich „als kleines Mitbringsel z. B. bei Krankenbesuchen und als treuer Gefährte für stille Zeiten vor dem Tabernakel“, sagt der Klappentext. Und überdies gibt’s das Büchlein gratis, das soll nicht unerwähnt bleiben!
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Hugo Rahner: Kirche und Staat im frühen Christentum. Kösel 1961
Schlichtweg die beste Kirchengeschichte über die Kirche der Antike. In den ersten Jahrhunderten nach Christus wurde jede mögliche Konstellation der Verbindung von Kirche und Staat durchexerziert. Entsprechend ist die Lektüre von Rahners Werk auch für die Gegenwart augenöffnend, molto soggestivo. Über 400 Seiten, die sich aber, auch ohne völlig vom Fach zu sein, gut lesen…
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Arnold Angenendt: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Aschendorff 2007
Eine unfassbar fleißige Arbeit solider katholischer Aufklärung und Apologetik. Angenendt bearbeitet jedes heiße Eisen der Kirchengeschichte. Aus dem Buch kommt man klüger hervor als man hineingegangen ist, klüger und versöhnt mit schwierigen religiös-historischen Fragen. Hier, bei der DNB, gibt es das komplette Inhaltsverzeichnis.
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Max Bierbaum: Nicht Lob, nicht Furcht. Das Leben des Kardinals von Galen nach unveröffentlichten Briefen und Dokumenten, Regensberg 1957
Die klassische Biografie des seligen „Löwen von Münster“, ein Jahrzehnt nach dessen Tod erschienen. Von Galen, aus der Münsteraner Familie die seit Generationen der Stadt ihre Söhne als Bischöfe gabe, ist ein schönes Beispiel einer handfesten, wehrhaften Heiligkeit, kein Mystiker, sondern ein Mann der Tat.
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Hans Conrad Zander: Der erste Single. Jesus, der Familienfeind, Gütersloher Verlagshaus 2010
Zander ist in Köln der produktivste Zyniker und der böseste Apologetiker der Neuzeit. Man kann sich bei diesem Pamphlet für den Zölibat prächtig amüsieren (wenn man vor so viel Respektlosigkeit nicht allzusehr schockiert ist). Kostprobe? Putsch in der Urgemeinde zu Jerusalem!Klarer als Jesus es getan hat, konnte man mit der Heiligen Familie nicht brechen. Aber…
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DOCAT. Was tun? Die Soziallehre der Kirche. Youcat Foundation 2016
„Was sollen wir tun?“, ist die Frage, die die frischbekehrten Hörer der Predigt des heiligen Paulus stellen. Wer Gott gefunden hat, will danach sein Leben nach ihm ausrichten. Die präziese Antwort hierauf liefert zunächst das Moral-Kapitel des Katechismus der Katholischen Kirche. Der Docat (=what to do + Youcat) gibt eine leichter zu lesende Antwort und…
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Daniel-Rops: Jesus in seiner Zeit. Herold 1963
Eine der großen und einfachen Jesus-Biografien ist die des Franzosen Daniel-Rops. Der Autor hat die Jesus-Biografie als zweiten Teil einer „Histoire Sainte“ herausgegeben, in deren ersten Teil die Geschichte von Gottes auserwähltem Volk Israel aufgerollt wird: Das Volk Gottes: Die Geschichte einer Auserwählung, Grünewald 1948. Das Werk steht in der Liste der 10 besten Bücher…
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Daniel-Rops: Das Volk Gottes. Die Geschichte einer Auserwählung, Grünewald 1948.
Im Französischen gibt es ein Genre, das im Deutschen leider keine Entsprechung hat, die Histoire sainte, also die heilige Geschichte, die Gottes Wirken im alten Bund erzählt. Daniel-Rops hat eine der schönsten „Heiligen Geschichten“ erzählt. Der zweite Teil dieser Erzählung ist seine Jesus-Biografie, als die natürliche Vollendung und der Abschluss der vorgezeichneten Geschichte Israels.
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Ernst Joseph Görlich: Der Wundermönch vom Libanon. Das Leben des Heiligen Scharbel Machluf, Christiana 2019
Charbel ist der Heilige der Maroniten schlechthin und der ganze christliche Libanon pilgert zu seinem Grab, an dem Wunder über Wunder geschehen. Von Görlich stammt die deutsche Biografie des Heiligen, bereits über 50 Jahre alt und doch immer wieder neu aufgelegt.
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Karl-Jürgen Miesen: Friedrich Spee. Priester, Dichter, Hexenanwalt. Droste 1998
Eine solide Biografie über den großen Jesuiten Spee, der der Vorkämpfer der Abschaffung der Hexenprozesse war, Seelsorger, Dichter von Kirchenliedern.
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Mark A. Gabriel: Jesus und Mohammed. Erstaunliche Unterschiede und überraschende Ähnlichkeiten, Resch 2006
Gabriel ist ein konvertierter Imam aus Ägypten. Sein Buch bietet eine direkte Gegenüberstellung von Jesus und Mohammed und bringt so etliches Spezifisches der Gestalt Jesu ans Licht, das hilft, ihn zu kennen und zu lieben.
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Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.: Salz der Erde – Gott und die Welt. Gespräche mit Peter Seewald. DVA 2006
Das Genre der päpstlichen Interview-Bücher hat Johannes Paul II. im Gespräch mit dem französischen Journalisten André Frossard erfunden. Salz der Erde war sicherlich das beste Werk aus dieser Reihe, das Interview Papst Benedikts XVI. mit dem deutschen Journalisten Peter Seewald. Das Buch bietet dicht kondensierte Theologie, die zugleich wunderbar ratzingerianisch schlicht daherkommt und ist ein…
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François Mauriac: Der Aussätzige und die Heilige. Insel 1928
Der Roman ist eine zeitgenössische Interpretation des christlichen Motivs, das Elend zu umarmen. Baiser au lépreux heißt der Roman treffend auf französisch, „Der Kuss des Leprakranken“. Im Hintergrund steht die Erinnerung an den heiligen Franziskus, der einen Aussätzigen küsste und in ihm Christus erkannte. Der „Kuss“ verfrachtet die Begegnung in die Gegenwart, in die unglückliche…
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François Mauriac: Natterngezücht. Lebensroman eines Selbstsüchtigen. Credo 2022
Die Familie ist immer irgendwo eine „buckelige Verwandtschaft“, die Familie nach Mauriac ist gleich ein „Natterngezücht“. „Die riesige Erbschaft, die sie erwartet, zieht eine Familie mit magischer Kraft in die Nähe des sterbenskranken Vaters. Der Alte jedoch setzt seine letzten Energien daran, um den Seinen, die ihn wie giftige Schlangen umzüngeln, leer ausgehen zu lassen.…
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Josemaría Escrivá: Freunde Gottes. Adamas 1980
Josemaría Escrivá de Balaguer ist für das Opus Dei ein Heiliger, der Gründer und Inspirationsquelle. In Freunde Gottes sind einige seiner zentralen Predigten wiedergegeben. Das Buch gibt es online hier. Darin besteht die Ambivalenz der menschlichen Freiheit. Der Herr lädt uns ein, ja Er drängt uns – weil Er uns innig liebt -, das Gute…
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Roberto Italo Zanini: Bakhita. From Slave to Saint, Ignatius Press 2013
Über die heilige Josefine Bakhita gibt es keine deutsche Biografie. Verzeihen Sie also bitte diese englische Übersetzung, das umfangreichste Heiligenleben für die erste afrikanische Heilige der Neuzeit. Die schönste Beschreibung in deutscher Sprache stammt aus Papst Benedikts XVI. Enzyklika Spe Salvi, in der er ihr einen langen Abschnitt gewidmet hat: Worin besteht diese Hoffnung, die…
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Didache. Die Lehre der zwölf Apostel
Die Zwölfapostellehre ist eines der frühesten Dokumente der Christenheit, eine Kirchenordnung aus dem 1. Jahrhundert. Sie ist ein spirituelles Zeugnis von höchster Kraft, dessen mächtige Worte mit Nachdruck bis zu uns hinüberhallen. Zwei Wege gibt es, einen zum Leben und einen zum Tode; der Unterschied zwischen den beiden Wegen aber ist groß. Der Weg des…
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Sigrid Undset: Olav Audunssohn. Bertelsmann Lesering 1960
Das Leben ist ein Drama, das Leben nach Sigrid Undset oft genug eine Tragödie. So geht es in Olav Audunssohn dramatisch zu. Doch in den Wirren des Lebens blitzt die Erkenntnis hindurch, die Gottes Gnade schenkt. Olav lag den größten Teil der Nacht wach da. Ihm schien es, als begreife er nun eines: Es herrschte…
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Giovanni Guareschi: Don Camillo und Peppone. Humorvoller Roman. Otto Müller 1952
Im Roman sind Don Camillo, der Priester, und Peppone, der Bürgermeister, Teil einer Welt von einer Heiterkeit, die nicht selten in Wahnsinn umschlägt. Guareschis Humor ist das Schwanken zwischen beidem, zwischen Fröhlichkeit und Verdorbenheit, Gottvertrauen und Verzweiflung. Bekannter sind natürlich die Filme, die sich hier, in unserer Filmliste, finden, und die man bei ok.ru direkt…
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Pedro Calderón: Das Leben, ein Traum. Holzinger 2013
Moralische Dichtung ist nicht für jeden etwas. Wer sich an das spanische Stück aus dem 17. Jahrhundert nicht heranwagt, muss sich mit Wikipedia begnügen. Oder immerhin mit diesem prächtigen Zitat: Was ist Leben? Raserei!Was ist Leben? Hohler Schaum,Ein Gedicht, ein Schatten kaum!Wenig kann das Glück uns geben:Denn ein Traum ist alles LebenUnd die Träume selbst…
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C. H. Spurgeon: Die kleine Spurgeon Bibliothek. 11 Bände
C. H. Spurgeon war ein Baptistenprediger des 19. Jahrhunderts und gehört dennoch prominent in diese katholische Sammlung hinein. Die Predigten sind grandios und im 3L-Verlag liebevoll in 11 Bändchen herausgegeben. Man geht aus jedem Thema gestärkt und (biblisch) gefestigt hervor. Die meisten Themen, die den großen Prediger umtreiben, bleiben weiter treffend oder sind es wieder…
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Michael O’Brien: Father Elijah. Eine Apokalypse. fe 2019
Mit dem Priester Father Elijah wird die Apokalypse in die Gegenwart transportiert. Der Geistliche steht einem modernen Antichristen gegenüber, in der Gestalt eines überwältigenden Politikers, der die Welt lenkt. O’Brien gelingt eine überzeugende Interpretation der Geschehnisse der letzten Tage, die eine Fortsetzung bekommen hat, Elijah in Jerusalem (2015, englisch).
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Paul Türks: Philipp Neri. Der Prophet der Freude. Neue Stadt 2002
Newman hat ihm eine Biografie gewidmet und von Goethe gibt es ein paar beglückte Seiten über Philipp Neri, den heiligen römischen Priester. Das beste umfassende Heiligenleben deutscher Sprache bleibt die Biografie vom Leipziger Oratorianer Paul Türks.
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Die Regel des heiligen Benedikt. Beuroner Kunstverlag 2006
Die Benediktsregel ist einerseits die Ordensregel der Benediktiner, 1500 Jahre alt, andererseits ist sie ein christlicher Lebensleitfaden, dessen Bedeutung nie abgenommen hat. Weise und ausgewogen, radikal und gottesfürchtig zugleich zeichnet Benedikt den Weg zu Gott und zur Heiligkeit. Die Regel bleibt, zusammen mit der Imitatio Christi, eines der großen Monumente christlicher Literatur. Mit Macht klingen…
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Arne Molfenter und Rüdiger Strempel: Über die weiße Linie. Wie ein Priester über 6.000 Menschen vor der Gestapo rettete. DuMont 2016
The Scarlet and the Black, oder auf deutsch Im Wendekreis des Kreuzes ist der leichte und amüsante Film über den irischen Prälaten O’Flaherty, der in Rom der Gestapo ein Katz-und-Maus-Spiel lieferte. (Der Film ist natürlich in der ad-fontes-Filmliste!) Die Geschichte wird im Buch Über die weiße Linie neu aufgerollt. Das Buch ist ein „Sachbuch-Thriller“ (sagt…
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Leben in Liebe und Stille. Gedanken eines Kartäusers. Rex regum 2004
Auf französisch 1951 unter dem Titel erschienen: Amour et silence. Der Autor ist namenlos: ein unbekannter Kartäuser, der die Weltmenschen an der Hand in die Stille seiner Seele führt. Das Büchlein kann das Gebet begleiten. In der schlichten Macht seiner Weisheit ist es zu groß, um einfach in einem Zug heruntergelesen zu werden.
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Jan De Volder: Martyrium eines Priesters. Leben und Sterben von Jaques Hamel. echter 2017
Das Martyrium des über achtzig-jährigen Priesters Jaques Hamel, am Altar seiner Kirche in Rouen, war ein Schock in Frankreich. Er starb mit den Worten: Va derrière moi, Satan! – Weiche zurück, Satan!, als ein jugendlicher Muslim auf in einstach. De Volder hat dem Märtyrer ein Buch gewidmet, dessen Leben ein zeitgenössisches Glaubenszeugnis ist.
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Pater Gereon Goldmann: Tödliche Schatten – Tröstendes Licht. Ein Franziskaner in Uniform. eos 2005
Eine Niederschrift der Erinnerungen des Franziskaners Gereon Goldmann (1916–2003): seine geistige Formung durch die katholische Jugendbewegung, Eintritt in den Franziskanerorden, nach Beginn des Zweiten Weltkrieges Kriegsdienst und Aufnahme in die Waffen-SS, Kontakt zu Widerstandskreisen, Ausschluss wegen Wehrunwürdigkeit und Prozess vor einem Kriegsgericht, in geheimer Mission beim Vatikan, durch päpstliche Sondergenehmigung Priesterweihe ohne Theologiestudium. In französischer…
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Fabrice Hadjadj: Réussir sa mort. Seuil 2010
Auch Hadjadjs Buch über den Tod ist auf deutsch noch nicht erschienen, genau wie das über die Auferstehung. Es ist genauso lesenswert. Zitiert wird hier leider nur auf französisch: La mort est présentée souvent comme ce qui rend la vie absurde. Tout serait vain à cause d’elle : la cruche se casse, le corps engraisse pour…
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Joseph Ratzinger: Eschatologie. Tod und ewiges Leben. Friedrich Pustet 2007
Das Eschatologie-Buch von Joseph Ratzinger ist hohe Theologie, aber eigentlich zu schwere Kost für diese ad-fontes-Liste. Es geht um die eschatologische Spannung, die dem Christentum grundsätzlich innewohnt, um Tod und Unsterblichkeit, um das kommende Leben mit Himmel, Hölle, Fegefeuer. « Jesus ist das den Jüngern von Gott gegebene Geheimnis des Gottesreiches in Person » (Mussner, Praesentia Salutis,…
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Fabrice Hadjadj: Résurrection mode d’emploi. Magnificat 2016
Fabrice Hadjadj wurde leider noch gar nicht ins Deutsche übersetzt, sondern wird bis jetzt nur in den Ländern romanischer Sprach gelesen. Er ist gegenwärtig das theologisch-philosophische Genie am französischen Gelehrtenhimmel und schreibt in jedem Genre fleißig und sprachgewaltig. Résurrection mode d’emploi – Bedienungsanleitung zur Auferstehung – ist ein kluges und amüsantes Buch, breitem (französischsprachigen) Publikum…
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Simone Troisi, Cristiana Paccini: Chiara Corbella Petrillo. Geboren, um nie mehr zu sterben. Canisi 2019
Chiara Petrillo ist 2012 verstorben, eine hübsche, junge Mutter und Ehefrau. Sie hatte das Drama zweier nicht lebensfähiger Kinder zu überstehen, die sie zur Welt gebracht und dann zu Grabe getragen hat. Ein drittes Kind war endlich gesund, doch in der Schwangerschaft wurde bei ihr selbst ein tödlicher Krebs festgestellt. Um dem Kind das Leben…
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Joseph Ratzinger: Einführung in das Christentum. Kösel 2000
Die Einführung ist Ratzingers geniales Werk über die Grundlagen des katholischen Glaubens. Das Buch ist bedeutend mehr als eine Einführung, es ist eine Grundlage, ein Augenöffner, damit zugleich spiritueller Nährstoff erster Güte. Mehr von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. gibt es, auf ad-fontes.org, hier. Als Einblick in das Buch seien hier nur einige Kernsätze über…
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Hildegard von Bingen: Im Feuer der Taube. Pattloch 1997
Seit 2012 ist Hildegard Kirchenlehrerin. Sicher sind ihre Briefe nicht ihre erstes Lehrstück, doch sie tragen über fast 1.000 Jahre, die uns von ihr trennen, die leuchtend klaren Worte der Äbtissin zu uns, die dereinst mitten im göttlichen Licht stand, in dem sich ihr die Welt erschloss. Ihr Rat ist unermesslich klar und einfach, getragen…
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Julien Green: Bruder Franz. Der Heilige aus Assisi. Echter 2015
Julien Green hat unter den vielen Franziskus-Biografien eine der schönsten vorgelegt. Er fühlt sich in den Mann aus Assisi hinein, den gewaltigen, zugleich zerbrechlichen. Schöner und umfassender als die Fioretti selbst.
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Evelyn Waugh: Wiedersehen mit Brideshead. Die heiligen und profanen Erinnerungen des Hauptmanns Charles Ryder. Diogenes 2013
Englische Romantik, Größe der Form. Der Rahmen ist überwältigend, prächtig und latent nostalgisch. Waughs Brideshead ist von einer Christlichkeit, die sich erst auf den letzten Seiten Bahn bricht. In die Pracht des englischen Schloßlebens bricht die Gnade gewaltsam hinein, ohne Anmut, in der Form der Beichte des Schloßherrn an dessen Lebensende. Und wo Gott einmal…
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Jean d’Elbée: An die Liebe glauben. In der Schule der vertrauenden Liebe der hl. Theresia vom Kinde Jesu. Sarto 2022
Das Ehepaar d’Elbée hatte in Frankreich kurz nach dem Ersten Weltkrieg für einiges Aufsehen gesorgt, weil beide übereinstimmend ihre Ehe auflösten, um ins Kloster zu gehen. Sie waren eines der letzten Paare, für die die Möglichkeit des Kirchenrechts gebraucht wurde. Jean d’Elbée wurde Arnsteiner-Pater. Er hat ein kleines Büchlein über die Liebe verfasst, das viele…
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C. S. Lewis: Dienstanweisung für einen Unterteufel. Herder 2015
Grandios, überwältigend und unübertroffen kenntnisreich im Irrgarten der Befangenheit und Freiheit des Menschen zwischen Gottes Gnade und den Einflüsterungen der Dämonen. Es spricht: der Teufel. (Er schreibt seinem in den Verführungskünsten der Dunkelheit wenig begabten Neffen.) Gib ihm vielmehr die großartige, allgemeine Auffassung, er wisse alles, und alles, was er im zufälligen Gespräch oder durch…
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Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers. Die vollständige Ausgabe. Herder 2000
… und das Gebet wirkte mächtig. Es wirkt mächtig und verwandelt den fröhlichen russischen Pilger, der mit Leichtigkeit, fast mit Kopflosigkeit das Gebet sucht und findet – nicht irgendein Gebet, sondern das von Jesus geforderte: betet ohne Unterlass. Das alte Büchlein ist ein langer Kommentar zum Schriftwort. In der russischen Mystik liegt etwas hingegeben-mutwilliges. Man…
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Henri Nouwen: Du bist der geliebte Mensch. Herder 1993
Nouwen war der feinfühlige Kenner der menschlichen Psyche unter der Wirkung von Gottes Gnade. Selbst ganz zerbrechlich ist er vielen zum Trost in der Zerbrochenheit geworden, von der aus Gott sich finden lässt. Die wesentliche geistliche Aufgabe der Geliebten Kinder Gottes besteht darin, ihre Gebrochenheit aus dem Schatten des Fluches zu entfernen und sie ins…
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Lucia de Jesus: Schwester Lucia spricht über Fatima. Fatima 2007
Seit 1917 schlagen die Erscheinungen der Gottesmutter in Fatima alle möglichen Menschen in ihren Bann. Sie beeindrucken in ihrer Gewalt: die Sonne wirbelt über die Erde hinweg und die Hölle zeigt ihren Schlund. Sie faszinieren in ihrer mütterlich strengen Pädagogik mit den Hirtenkindern, die erst vom Engel, dann von Maria selbst zu beten gelehrt werden.…
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Esther Magnis: Gott braucht dich nicht. Eine Bekehrung. Rohwolt 2014
Das Buch von Esther Maria Magnis war in den 2010er Jahren das erfrischendste, klarste spirituelle Buch in deutscher Sprache. Wortgewaltig und amüsant zugleich. Fromm und ohne Hindernis. Jede Frage wird durchlebt, gestellt, beantwortet. Am Ende des Weges steht der Herr. Die Ordnung der Welt war aufgehoben. Die neue, von Gott gegeben, hatte eine Hierarchie, in…
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Scott Hahn, Kimberly Hahn: Unser Weg nach Rom. Christiana 2016
In Amerika ist das Buch unter dem herrlichen Titel „Rome Sweet Home“ erschienen: Bekehrung als Heimkommen. Die Eheleute erzählen ihre Geschichten parallel, jeder erlebt auf seine Weise, jeder geht zu seiner Zeit voran, ohne große Abhängigkeit voneinander. Umso beeindruckender führt der Weg zum gleichen Ziel und bestärkt das Paar.
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Henryk Sienkiewicz: Sintflut. eartnow 2018
Henryk Sienkiewiczs „Sintflut“ ist der polnische Nationalroman und der entsprechende Film von 1974 ist Polens Nationalfilm geworden. Die Sintflut, die über Polen hineinbricht ist der schwedische Krieg. Die Befreiung wird natürlich am heiligen Berg Mariens errungen, an Jasna Gora, also in Tschenstochau. Der Mensch handelt, Gott lenkt: der Roman ist auch die Glaubensgeschichte des Haudegens…
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Fjodor Dostojewskij: Die Brüder Karamasow. Fischer 2021
Dostojewskijs Roman ist ein Universum der menschlichen Kontraste, in dem Atheismus und Heiligkeit, Liebe und Hass, Tugend und Verworrenheit gerade nebeneinander stehen. Dabei ist der ganze Roman ist eine große „christliche Apologetik“ (Sergej Pauli). Hier hat Dostojewskij seine berühmte Erzählung vom Großinquisitor eingebaut. Eine wichtige Rolle trägt der alte Starez in dem Kloster, in das…
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Rudolf Linge: Das Leben ist reicher. St. Benno 1962
Der in Oslo lebende Oberstaatsanwalt Dr. Lars Hansen hat viel erreicht: Wohlstand, gesellschaftliches Ansehen, berufliche Erfolge und eine Jagdhütte an einem idyllischen Fjord für die Stunden der Erholung lassen keinen Grund zur Klage. Eigentlich. Doch dann gerät sein geruhsames Leben durch eine Begegnung ins Wanken, die ihn mit einer lang verdrängten Tat aus der Vergangenheit…
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Ignatius von Loyola. Bericht des Pilgers. Echter 2015
Das persönlichste Buch des heiligen Ignatius ist dieses. Den vollen Text gibt es hier. Von einer seelischen Innenschau, wie sie Augustinus Bekenntnisse vollziehen, ist Ignatius meilenweit entfernt. Er bleibt der Mann der Tat, nicht der Selbstbetrachtung, Mann der Unterscheidung, nicht des Empfindens. Geschrieben worden ist über Ignatius so viel wie der Jesuitenorden alt ist. Dem…